Nach unserem Aufenthalt in Las Vegas ging es weiter auf einen Abstecher ins “Death Valley”, dem heißesten Ort der Erde — zumindest prinzipiell. Da wir ja noch im Frühling herumreisen, waren es dort “nur” gemütliche 30°C im Schatten. In der Sonne natürlich mehr. Wir schwitzten uns also gut einen ab auf unseren Touren. Unter anderem waren wir an einem Salzsee und in einem Canyon, der von den seltenen, aber jährlichen und dann sehr starken Regengüssen ausgewaschen wurde — schon seit Millionen von Jahren. Und wir waren am “Badwater”, dem tiefsten Punkt von Nordamerika, 85 Meter unter dem Meeresspiegel. Durch diese Lage, eingebettet zwischen riesigen Gebirgen (der tiefste und der höchste Punkt der USA sind quasi in Sichtweite voneinander) ist es dort so heiß, dass hier vom Wasser ebenfalls nicht mehr übrig geblieben ist als eine riesige Salzwüste. Insgesamt war der Eindruck teilweise surreal: Die Berge wirkten meistens “organisch” und weich. Auch waren durch Mineralien die Gesteinsschichten teils nett eingefärbt: Grün und blau und gelb… Bei einer (abenteuerlichen) Autofahrt durch den “20-Mule-Team-Canyon” fühlten wir uns kurz in ein Dalí-Gemälde versetzt.
Insgesamt verdient das “Todestal” seinen Namen: Es ist wirklich unglaublich heiß (und das schon im März) und bis auf ein paar tot wirkende Büche scheint dort nicht zu leben: Keine Vögel, keine Pflanzen, keine größeren Tiere. Nur ein paar nervige Insekten, die den Geruch von Sonnencreme lieben… Tatsächlich gibt es jedoch viele, extrem gut angepasste Tier- und Pflanzenarten, die sich das Death Valley zu ihrem zuhause gemacht haben. Die sind nur schlau genug, sich bei Tag in der brennenden Sonne nicht blicken zu lassen. Anders als wir…
Auf unserer letzten langen Fahrt nach Los Angeles übernachteten wir dann noch einmal mitten im Nirgendwo, in einem erstaunlich großen Motel mit nettem Personal kurz außerhalb des Death Valley — da in Nevada sogar mit eigenem Casino! Aber auch das hatte nur Einarmige Banditen, also ließen wir es sein. Das Interessanteste war wahrscheinlich nur die Kakerlake, die plötzlich in unserem Badezimmer gastierte. Glücklicherweise war sie allein…
Auf der Fahrt ins Death Valley haben wir übrigens noch einen kleinen Ausflug nach Rhyolite, einer alten “Geisterstadt” gemacht. Die wurde 1905 während des großen Goldrausches gegründet, wurde aber um 1930 bereits wieder verlassen, als die Goldvorkommen versiegten. Die “Stadt” selbst war dann aber eher eine Enttäuschung: Nur wenige Häuser waren noch als Ruinen erhalten, und die noch wenigeren erhaltenen Gebäude waren … unspektakulär. Keine schicken alten Saloons oder dergleichen.
